Auenrevitalisierung an der Simme

Aufweitung und Seitenarm Bumisey

Auslöser für das Projekt Bumisey in der Gemeinde Boltigen waren die beiden Kleinwasserkraftwerke Laubegg und Fermelbach der BKW im Simmental. Als Ersatzmassnahme für diese zwei Neukonzessionen wurde die gewässerökologische Aufwertung der Simme realisiert.

  • Auf dem 320 Meter langen Abschnitt wurden die bestehenden Verbauungen am rechten Ufer zurückgebaut. Zwischen Simme und dem bewaldeten Hang wurde eine 50 m breite neue Auenlandschaft geschaffen.
  • Die «Insel» zwischen Haupt- und Seitenarm entwickelt sich eigendynamisch weiter. Abgelagertes Totholz dient als Strukturbildner
  • Rechtsufrig haben sich dank der Verbreiterung des Flussbetts und dem Seitenarm Flachwasserzonen entwickelt. Hier wurde auch ein sehr gutes Angebot an Jungfisch-Lebensräumen festgestellt. Das linke Ufer wurde mit Buhnen und Totholzelementen vielfältig strukturiert.
  • Auf Kiesbänken erfolgte von selbst eine Ansiedlung von Weiden. Diese Bereiche werden sich mit der Zeit zu einer Weichholzaue entwickeln.
  • In den höher gelegenen Uferbereichen wurden weitere wechselfeuchte Lebensräume wie Hochstaudenfluren, Ufergehölze und Kleinstrukturen für Amphibien, Reptilien und Vögel geschaffen. Dank dem neuen Weiher entstand ein wertvolles Trittsteinbiotop für die vorkommenden Amphibien. Erhalten und gefördert wurden mit speziellen Saatmischungen der bedrohte Moorbläuling (Tagfalter).
  • Die bestehenden Infrastrukturen wurden angepasst: Der Velo- und Wanderweg wurde an den Rand der Aue vergelegt. Eine 50-kV-Stromleitung wird nun neu entlang der Aue am gegenüberliegenden Ufer geführt.
  • Angelegt wurde ein Rastplatz für Wanderer und Velofahrer. Der verlegte Velo- und Wanderweg verläuft etwa 2 – 3 m höher als der alte Uferweg. Dadurch ergeben sich vom Weg reizvolle Einblicke in die neue Flusslandschaft.

Im Rahmen der Wirkungskontrolle wurde eine Ausbildung von flusstypischen Habitaten aufgrund der vorgenommenen Strukturierungen festgestellt. Dieser Prozess dürfte noch andauern. Gemäss Sanierung des Geschiebehaushalts Kanton Bern (GEKOBE 2014) weist die Simme eine geringe Beeinträchtigung der Geschiebeführung auf. Hier besteht auch angesichts des in diesem Abschnitt unbeeinflussten Abflussregimes noch beträchtliches eigendynamisches, flussmorphologisches und auenökologisches Entwicklungspotenzial.

Vergleiche von «Vorher- Nachher»- Fotos vom gleichen Standort aus zeigen die bisherige Veränderung und Aufwertung der Simme und der Landschaft in der Bumisey.

 

Arbeiten:

  • Machbarkeitsstudie
  • Gewässerökologische Projektierungsunterstützung Vor- und Bauprojekt
  • Gewässerökologische Detailprojektierung Weiher und weitere Umweltmassnahmen, Beratung Ingenieure bei der Ausführungsplanung
  • Umweltbaubegleitung, BBB, Koordination und sach- und zeitgerechte Umsetzung der verfügten Auflagen
  • Teilnahmen an Bausitzungen, Baustellenkontrollen und Begehungen mit Fachstellen.
  • Wirkungskontrolle, Dokumentation und Berichterstattung.

 

Auftraggeber:

  • BKW und BKW-Oekofonds
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