Uferrevitalisierung Schlichti Sempachersee

Naturerlebnis Seeland

Am Sempachersee konnte das Team Sigmaplan/Geotest im Auftrag der Vogelwarte eine Vorstudie zur Uferrevitalisierung erarbeiten. Angestrebt wird ein qualitativ gutes Miteinander von·Landwirtschaft, Natur und Naherholung. Vorgeschlagen wird im Prozess mit den Beteiligten, das Naherholungsgebiet am Südufer des Sempachersees mit folgenden Massnahmen zu einer attraktiven Begegnungszone für Mensch und Natur zu entwickeln:

  • Wind-, Wellenschutz und Ufersicherung mit vorgelagerten Holzriffen und Inseln als Wellenbrecher,
  • Förderung der natürlichen Uferzonierung mit Laichkräutern, Schwimmblattpflanzen, Röhricht und punktuell Bruch-/Auenwald. Tolerierung der Erosions- und Sedimentationsdynamik innerhalb der Interventionslinie. Aufwertung der Flachwasserzone durch Schüttungen im wellenberuhigten Bereich zwischen Holzriffen und Ufer,
  • Wiederherstellung einer möglichst langen und vielgestaltigen Uferrandlinie mit Uferspornen aus «Engineered Log Jams» und vorgelagerten Raubäumen,
  • Unzerschnittener Übergang vom See/Röhricht zu den Feuchtwiesen durch die Verlegung des in Ufernähe verlaufenden Feldweges an den Rand des Gebietes,
  • Aufweitung von Wassergräben und deren Mündungen, Anlage von Flutmulden auf verlegtem Weg und Anlage eines Amphibienteiches,
  • Landseitige Terrainabsenkung, Anlage von landwirtschaftlich nutzbaren, wechselfeuchten «Wässermatten». Zur Förderung von Limikolen werden diese modellierten Wiesen im April/Mai und Sept./Okt. durch ein System aus Pumpen, Leitungen und Entwässerungsvorrichtungen temporär geflutet,
  • Extensivierung der Nutzung teils zu Riedwiesen und teils Erhalt der extensiven Wiesen,
  • Rückbau der Anlagen im Uferbereich (Baracken Lernort, Turm, Zaun, Brücken, Fahrweg),
  • Ersatz des Lernortes an einen neuen Standort, Wassererlebnisplatz mit Furt, Hüpfsteinen, Fussbad-«Kneipp»-Geländer, Sitzsteinen etc.,
  • Nachhaltiges Naturerlebnis und ruhige Naherholung der Bevölkerung: Holzkonstruktionen zur Vogelbeobachtung «Hide», Sitzbänke und Flechtzäune zur Besucherlenkung.

Erste Gespräche mit Landeigentümern, der Gemeinde Neuenkirch, der Stadt Sempach und dem Kanton Luzern haben bereits stattgefunden. Eine öffentliche Veranstaltung ist Anfangs 2023 vorgesehen. Bis zum Baustart braucht es noch weitere Abklärungen.

Seeufer gehören zu den wichtigsten Lebensräumen für Wildtiere. Hier begegnen sich Libellen, Käfer, Frösche, Eidechsen, Kleinsäuger und Vögel vom Wasser und vom Land her. Die ökolo-gische Aufwertung land- und seeseitig des Ufers fördert die Biodiversität. Im Schlichti/Seeland besteht dafür ein grosses Potenzial unter Einbezug der angrenzenden Parzellen. Davon könnten dann auch seltene und scheuere Vögel profitieren.

Arbeiten:

  • Vorstudie SIA 21 zur ökologischen Aufwertung Schlichti
  • Dokumentation gemäss Arbeitshilfe Seeuferrevitalisierung
  • Hydrologische Analyse des Sempachersee-Wasserspiegels, Analyse Terrainkoten und Variantenstudie zu den Flutungsmöglichkeiten der „Wässermatten“ für Limikolen
  • Bodenproben Phosphor und Auswertung
  • Auf der Basis und Auswertung bestehender Grundlagen: Vorschläge für weitergehende Untersuchungen zur Hydrogeologie, Baugrund und zum Nährstoffgehalt des Bodens
  • Grobkostenschätzung

Auftraggeber:

  • Vogelwarte Sempach

 

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