Aufwertung Flachwasserzone im Brienzersee

Revitalisierung Seeaue durch Holzriff als Wellenbrecher

Durch Bauarbeiten der Zentralbahn in der Nähe des Brienzersees werden ersatzpflichtige Lebensräume tangiert. Gemäss Bilanzierung mit der Bewertungsmethode für Eingriffe in schützenswerte Biotope BESB konnte trotz Schutz-, Wiederherstellungs- und Ersatzmassnahmen vor Ort keine ausgeglichene Bilanz erreicht werden. In Zusammenarbeit mit den Fachstellen des Kantons und des Bundes sowie der Gemeinde Brienz wurde zur Kompensation des Restdefizits eine Erweiterung und Gesamtplanung der Seeauen-Revitalisierung im Brunnen erarbeitet. Nun wurde daraus ein gemäss BESB erforderlicher 65 m langer Abschnitt des insgesamt 125 m langen «Holzriffs» als Ersatzmassnahme realisiert.
Mit dem Holzriff kann der Wellenschlag nun so weit beruhigt werden, dass entlang des Ufers die Flachwasserzone sowohl für Unterwasserrasen als auch für Schilf aufgewertet werden kann. Dieses rund 75 m lange und 3 m breite Riff aus Engineered Log Jams (ELJ) wurde zusammen mit Mätzener+Wyss vorgezogen im Frühling 2022 realisiert, da das notwendige Holz direkt vom Hochwasserschutzprojekt Lamm-/Schwanderbach bezogen werden konnte.

 

  • Das «wellenbrechende» Holzriff besteht aus «Engineered Log Jams». ELJs sind grosse, holzige Bauweisen aus ganzen Bäumen. Durch den lageweise verschränkten Aufbau entsteht eine stabile, grobe Struktur, die reich an Oberflächen und Zwischenräumen ist.
  • Die Querhölzer mit den Wurzeltellern und die Längshölzer werden zu einem Rechteck verbunden. Auf Pfählen «aufgefädelt» werden sie beschwert mit Blocksteinen im See versenkt. Die ELJs werden aus Stabilitätsgründen mit Schroppen gefüllt. Weiter wurden an drei Abschnitten des Holzriffs kleine Inseln mit Initialpflanzungen von Schilf, Weiden und Erlen geschaffen.
  • Das Holzriff und der Bereich bis zum Ufer werden je nach Art und Alter der Fische zum Laichen, Verstecken, Ruhen oder zur Nahrungsaufnahme genutzt. Gefördert werden auch die schon vorkommenden Arten wie Eisvogel, Ringelnatter und Erdkröte.
  • Zwischen Riff und Uferlinie bzw. von der Uferlinie aus können in einer späteren Phase die Uferverbauungen entfernt und mit Schüttungen Flachwasserzonen aufgewertet werden. Mit weiteren Initialpflanzungen sollte das Aufkommen von Schilf im und am Brienzersee wieder möglich werden.

Arbeiten:

  • Gesamtkonzept Ökologie und Machbarkeitsstudie Seeauenrevitalisierung
  • Bilanzierung mit BESB
  • Detailprojektierung Umwelt, Beratung Ingenieure bei der Ausführungsplanung
  • Umweltbaubegleitung, Koordination und sach- und zeitgerechte Umsetzung der verfügten Auflagen
  • Teilnahmen an Bausitzungen, Baustellenkontrollen und Begehungen mit Fachstellen.
  • Dokumentation und Berichterstattung.

Auftraggeber:

  • Zentralbahn
Holzriff Brienzersee Thumbnail

(Foto: Mätzener & Wyss Bauingenieure AG)

Holzriff Brienzersee 001
Holzriff Brienzersee 002
Holzriff Brienzersee 003
Holzriff Brienzersee 004
Holzriff Brienzersee 005
Holzriff Brienzersee 006
Holzriff Brienzersee 008
Holzriff Brienzersee 009
Holzriff Brienzersee 011
Holzriff Brienzersee 012
Holzriff Brienzersee 013
Holzriff Brienzersee 014
Nach oben